Blair Witch Marketing

Ich habe gerade einen faszinierenden Artikel in der Novemberausgabe 2006 gelesen Schnelles Unternehmen das hat einige revolutionäre Ideen zum Marketing. Mittlerweile hat jeder, der sich für Marketing interessiert, die Geschichte gelesen, wie der Horrorfilm, Das Blair Witch-Projekt wurde für 22.000 US-Dollar produziert und an den Kinokassen 248 Millionen US-Dollar eingespielt, indem er im Internet schon vor der Eröffnung für großes Aufsehen sorgte, lange bevor das Publikum überhaupt wusste, dass es sich um einen Film handelte.

Es ist der Stoff, aus dem Legenden sind. Auf den Chatseiten kamen Gerüchte über drei College-Studenten auf, die sich im Wald verirrt hatten, während sie an einem Filmschulprojekt arbeiteten, bei dem sie Geschichten über eine Hexe recherchierten. Von den Kindern hörte man nie wieder etwas, aber ihre Kamera wurde gefunden. Der Film im Inneren wurde restauriert und enthüllte schreckliche Geräusche im nächtlichen Wald.

Es war natürlich alles ein Schwindel, aber eine Zeit lang waren viele auf den Chat-Seiten gläubig. Aber das wirklich Bemerkenswerte war, wie sich der Schwindel verselbstständigte, noch bevor irgendjemand hörte, dass der angeblich im Wald gefundene Film in die Kinos kam. Als der Film in die Kinos kam, herrschte große Vorfreude.

Jetzt haben die drei Jungs, die Ihnen die Blair-Hexe gebracht haben, eine Marketingfirma namens Campfire gegründet. Sie werden von Werbeagenturen beauftragt, virale Marketingkampagnen zu erstellen, wie sie ihren Film zu einem so großen Erfolg gemacht haben.

Zu ihrer Arbeit gehörte die Audi-Kampagne „The Art of The Heist“, die Websites, Blogs, Mobiltelefone und Message Boards zum Leuchten brachte und sogar einige Stunts aus der realen Welt beinhaltete. Die Ergebnisse waren besser, als sich Audi jemals hätte erhoffen können: 2 Millionen Zugriffe auf die Website, 4.000 Testfahrten und 75 % mehr Händlerkontakte.

Die Strategie von Campfire besteht darin, eine Geschichte zu schaffen, die sich im Laufe der Zeit im Internet entfaltet und nach und nach in Offline-Medien überschwappt. Sie schaffen ein süchtig machendes Mysterium, das Menschen dazu bringt, online zu gehen, um mehr zu erfahren.

Virales Marketing ist keine Krankheit, sondern ein „Buzz“, der sich von Mensch zu Mensch verbreitet und zum Gesprächsthema wird, genau wie die letzte Folge von „Lost“ oder „24“.

Die Frage, die ich mir immer wieder stelle, ist: Wie duplizierbar ist es? Kann Story-basiertes virales Marketing wirklich neu geschaffen werden, um viele verschiedene Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben? Und müssen diese Geschichten Falschmeldungen sein, um zu funktionieren? Könnte sich nicht ein Mysterium viral entfalten, obwohl jeder weiß, dass es immer noch Fiktion ist?

Ehrlich gesagt habe ich noch keine Antworten auf all diese Fragen (aber mein kleiner Verstand ist in Überstunden damit beschäftigt, über diese Idee nachzudenken). Den Artikel in der Novemberausgabe von Fast Company auf Seite 86 kann ich wärmstens empfehlen. Er ist auf jeden Fall ein Denkanstoß.

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